ein Glas auf – Charles Bukowski

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Säufer-Poesie

Eigentlich wollte ich meinen dritten SchleFaZ-Artikel über den Abschluss der Frühlingsstaffel «Bierfest» schreiben. Aber ich kann mich kaum daran erinnern. Vermutlich würde es helfen, wenn ich mich betrinken würde, dann – so die Theorie des Bierfest-Akademikers – kämen die Erinnerungen zurück:

Sascha hat bereits über das Trinkspiel dieser kultigen Bier-Komödie geschrieben, den Stiefel

Aber da ich momentan nicht betrunken bin, folgt nun der Artikel über Henry Charles Bukowski, Jr.

Okay, dieser letzte Satz ergibt keinen Sinn …

Bukowski (der am selben Tag wie ich Geburtstag hatte; am 16. August) habe ich in meinen Teenager-Jahren gelesen. An einiges kann ich mich noch erinnern, an das meiste nicht mehr – nicht mal, wenn ich mich betrinke. Aber ich weiss noch, dass mich Hank hochgradig faszinierte. Und jetzt, als ich einer Eingebung folgte, und mich erneut mit ihm befasste, weiss ich wieder, was seine Faszination ausmacht: Er war immer sehr direkt. Aus seinen Worten strömte das echte, pralle Leben. Oft wirkt es schmuddelig, manchmal ordinär, aber immer authentisch, manchmal auf schmerzhafte Art «fadegrad», direkt in Dein Innerstes.

Er war einer, der auf eigenartige, betrunkene Art aus den festen Bahnen des alltäglichen Lebens ausbrechen konnte, sich nicht mit einem 9-to-5-Job begnügte und uns von diesem Abenteuer erzählte. Ich bin mir nicht ganz sicher, warum ich diesen Artikel, diese Zusammenfassung von Interviews mit ihm, hier publiziere. Als Warnung? Als Inspiration? Aus Verehrung? Wahrscheinlich etwas von allem. Wie ein Kommentator auf IMDB.com schreibt: Es ist, wie Deinem betrunkenen Onkel zuzuhören, wenn Dein Onkel ein Genie wäre. Enjoy! Cheers!

Ich habe mir für diesen Text zwei Interview-Dokus angeschaut. Zuerst «You Never Had It – An Evening With Bukowski», in der er sich mit Silvia Bizio, einer Filmjournalistin der italienischen Zeitung «La Republicca» in seinem Domizil in San Pedro unterhält. Und danach ein episches Werk von Barbet Schroeder, der auch die Bukowski-Biografie «Barfly» in den 80er-Jahren mit Mickey Rourke und Faye Dunaway inszenierte.

Auch «Barfly» ist selbstverständlich in unserer Liste der besten Trinkfilme enthalten

Der Film von Barbet Schroeder heisst schlicht und einfach «The Charles Bukowski Tapes». In ihm wechseln sich Interview-Passagen mit Lesungen ab. Ich werde mich nur auf den Interview-Teil beziehen und Bukowski mit eigenen Zitaten selbst sprechen lassen. Beide, Silvia und Barbet, waren langjährige Weggefährten von Hank und beide Filme stammen aus den 80er-Jahren.

Hank mit Mink, seiner schneeweissen Katze

Eine Warnung, für diejenigen, die Bukowski noch nicht kennen: Hank wurde in seiner Kindheit übel misshandelt, war überzeugter Misanthrop und lebenslanger Trinker. Er hatte teilweise wochenlang nichts zu essen. Es werden so einige Kraftausdrücke folgen. Bitte nicht persönlich beleidigt fühlen. Er hasste alle Menschen gleich.

You Never Had It – An Evening With Bukowski

IMDB.com-Artikel des Films

Bukowski zu Bizio: Vielleicht werden verschiedene Arten von Wein zu verschiedenen Antworten führen

«Wenn Du akzeptiert wirst, von Deinen Kritikern, Deinen Lesern, hast Du etwas falsch gemacht. Du solltest Deiner Zeit immer etwas voraus sein. Ich denke, jeder Kreative sollte mindestens 100 Jahre voraus sein.»

«Ich fickte und ich trank und ich fickte und ich trank mein ganzes Leben, und ich fand heraus, dass beides nicht so bedeutungsvoll ist.»

Nachdem er erzählt hatte, wie ihn sein Vater jahrelang geschlagen und gequält hatte, und er sagte, dass das ein gutes Schriftsteller-Training war, fragte ihn Silvia, wie er das meine. Er antwortete: «Wenn die Scheisse lang genug aus Dir geprügelt wurde, wieder und wieder, dann hast Du eine Tendenz, zu sagen, was Du meinst. Wenn Du da rauskommst und immer noch lebst, dann neigst Du dazu, ziemlich echt zu sein».

Legendär ist die Lesung in der Hamburger Markthalle am 18. Mai 1978, bei der ein Kühlschrank auf der Bühne stehen musste, damit der Nachschub an wohltemperiertem Wein der Sorte Müller-Thurgau nicht abriss.

Zur Wikipedia-Seite über diese Schweizer Weinsorte.

«Ich bin ziemlich clever, trotz meiner Dummheit.»
The Charles Bukowski Tapes

«Fast alle Menschen sind dumm. Je mehr ich über die Menschheit nachdenke, desto weniger möchte ich über sie nachdenken.»

«In diesem Haus lebt eine Wahrsagerin. Einmal ging ich rein. Sie hat aus meiner Hand gelesen und gesagt, dass ich ein Alkoholiker sei. Ich sagte: ‹Wirklich? Okay, bin ich auch ein Spieler?› Sie sagte: ‹Ja, das sind sie auch. Das macht fünf Dollars.›»

«Ich denke, ein Mensch kann jahrzehntelang trinken, vor allem Wein und Bier, aber ich sah zu viele junge Leute, die nur Gras rauchten, und nach zwei Jahren nur noch so waren: ‹Heeey, heeey, was geht?› Ich war einer der ersten, der sagte, dass Marihuana sehr destruktiv ist. Und ich mag die nicht. Ich mag Betrunkene. Betrunkene springen vor und zurück, aber selbst bei den leichteren Drogenfreaks ist es, als ob alle Hirnaktivitäten, jeder Geistesblitz, abgeschnitten wurde. Ich kenne viele Alkoholiker, die haben ein richtiges Antlitz, sprechen eine richtige Sprache. Wenn Du unbedingt etwas sein musst, sei ein Alkoholiker.»

«Ich habe keine Entschuldigungen für meine Dummheit.»

«Wenn ich kein Alkoholiker wäre, hätte ich mich vermutlich längst schon umgebracht. In einer Fabrik arbeiten, die 8-Stunden-Jobs, die Slums, die Strassen … wenn Du von einem anstrengenden Tag nach Hause kommst, was machst Du dann? Gehst Du ins Kino? Drehst Du das Radio an? Wartest Du auf den nächsten Arbeitstag? Zur Hölle, nein, Du besorgst Dir eine Flasche Whiskey und trinkst sie. Und vielleicht gehst Du in eine Bar und gerätst in einen Faustkampf und triffst eine Schlampe, etwas läuft. Dann gehst Du am nächsten Tag wieder Deinem Job nach und machst all die kleinen Dinge richtig, korrekt? Ich meine … Alkohol gibt Dir das Loslassen des Traums, ohne das Abtöten von Drogen. Du hast einen Kater, das ist das Schwierige, den musst Du überwinden, danach machst Du Deinen Job, Du kommst wieder heim und trinkst erneut.»

«Menschen sind nutzlos.»

«Ich bin kein Guru. Ich bin kein Leader. Ich trinke meinen Wein, ich wette bei Pferderennen, ich tippe Gedichte. Das ist alles, was es von mir zu sehen gibt. Ich habe nichts über irgendetwas zu sagen. Es gibt nichts zu sagen. Je weniger ich sage, desto besser fühle ich mich. Hast Du je versucht, den ganzen Tag zu schweigen? Vom Moment, an dem Du erwachst, bis Du schlafen gehst. Und noch besser, gleich den ganzen Tag zu verschlafen und den Tag zu vergessen. Wenn Du am folgenden Tag erwachst, fühlst Du Dich grossartig. Die Leute machen zu viel, sagen zu viel.»

«Das Beste scheint mir ein guter 8-Stunden-Schlaf zu sein, falls Du den bekommen kannst. Wenn nicht, kannst Du Dich genauso gut betrinken, zur Hölle …»

«Wenn Du mich je in einer Talkshow sitzen siehst, erschiess mich! Die einzige Talkshow, zu der ich gehen würde, wäre die von Dick Cavett, das ist der Einzige, den ich respektiere. Zu einer anderen Talkshow zu gehen, zu Merv Griffin, Johnny Carson, oder dergleichen, das ist wie Deine eigene Kotze zu schlucken.»

«Ich mag einfach keine Menschen. Ich mag nur mich selbst. Es stimmt etwas nicht mit mir. Ich weiss nicht, was es ist, aber ich werde nicht versuchen, mich zu kurieren.»

Folgendes Zitat wird oft belächelt, aber es steht in vollkommener Übereinstimmung mit allen relevanten grossen Geistern der Vergangenheit – von Goethe über Oscar Wilde und Nietzsche usw.: «Die Massen liegen immer falsch. Der Weise tut alles, was die Masse nicht tut. Alles, was Du tust, ist, die Gesamtheit ihrer Lehren umzukehren, und Du hast den Himmel, nach dem sie streben. Wo immer die Masse hinrennt, geh in die andere Richtung. Über Jahrhunderte lagen sie falsch, und sie werden immer falsch liegen.»

«Je weiter weg ich von der menschlichen Rasse bin, desto besser fühle ich mich. Obwohl ich über die menschliche Rasse schreibe – je weiter ich von ihr weg bin, desto besser fühle ich mich. Zwei Fuss weg ist grossartig, zwei Meilen weg ist grossartig, 2000 Meilen weg ist wundervoll. Solang ich etwas zu essen habe. Sie füttern mich, weil ich sie füttere. Aber ich mag es nicht, ihnen nah zu sein. Selbst wenn mich in einer Menschenmasse jemand nur am Ellbogen berührt, reagiere ich. Ich mag die menschliche Rasse nicht. Ich mag ihre Köpfe nicht. Ich mag ihre Gesichter nicht. Ich mag ihre Füsse nicht. Ich mag ihre Unterhaltungen nicht. Ich mag ihre Frisuren nicht. Ich mag ihre Autos nicht.»

«Ich bin nicht daran interessiert, die Fehler in der Gesellschaft zu lösen. Ich will die Welt nicht retten. Ich will nicht mal mich selbst retten. Ich denke, das meiste Gerede ist so langweilig. Ich meine: ‹Rette dies, tu das, tu jenes› … ich denke, wir sind alle so langweilig, alles aussprechend, wir wollen nicht mal uns retten, wir sind so langweilig, darüber zu sprechen. Es gibt nichts mehr zu sagen. Wir sind so verdammt langweilig. Lasst es sterben, sage ich. Lasst es einen neuen Beginn haben. Es ist grässlich. Gute Nacht.»

«Je mehr Zeit vergeht, desto mehr findet eine Zermürbung des schöpferischen Talents statt. Es ist das Zerschellen von Zahlen auf Erden. Es ist Scheisse wie Fernsehen, Zeitungen, Kommunikation. Kommunikation ist der grösste Zerstörer von Talent, denn es macht einen wie alle anderen auch. Wenn Du als Kind beginnst … dann ist die einzige Chance, wenn Du aus diesen Kommunikationskräften herausgenommen wirst. Und die einzige Art, wie das möglich ist: Wenn Du grausame Eltern hast, wenn Du monatelang unter der Erde begraben wirst oder sonst etwas Schreckliches. Das brillante Kind kann nicht brillant sein, weil es gelehrt wird, brillant zu sein. Es müsste das Gegenstück zu all jenen sein, die ihm sagen, was zu tun sei. Mit der Zeit wird es immer schwieriger für das Kind, zu seiner Individualität zu finden, weil alle immer mehr zu einem einzigen Stück zusammenwachsen.»

«Generell gesprochen bist Du frei, bis Du ungefähr vier Jahre alt wirst. Vielleicht fünf Jahre alt. Dann wirst Du zur Schule geschickt. Dann wirst Du irre und gekauft, ausgerichtet und in Bahnen gelenkt. Du verlierst Deine Individualität. Natürlich, wenn Du genug davon hast, kannst Du Dir ein wenig davon bewahren. Aber die meisten haben nicht genug davon, also wirst Du Gameshow-Gucker und so was. Dann arbeitest Du in einem 8-Stunden-Job, mit einem Gefühl von Tugend, als ob Du wirklich etwas tun würdest. Dann heiratest Du, als ob verheiratet zu sein ein Triumph wäre, und Du hast Kinder, als ob Kinder zu haben ein Triumph wäre. Aber die meisten Dinge sind eine Plackerei. Heiraten. Gebären. Kinder. Es ist etwas, was sie machen müssen, denn für sie ist nichts anderes zu tun. Und die Erde ist voll von ihnen.»

«Hier ist der Ort, an dem ich gelebt habe, getrunken habe, Geschichten geschrieben habe und eine Menge Probleme hatte. Ich schätze, Probleme machen Geschichten, weisst du.»

«Ich bin nicht einer dieser um sich selbst drehenden, Genie-getriebenen Charaktere, die aufwachen und … Ich bin mehr wie eine Schnecke. Ich bin mehr wie eine langsame, einfache Kreatur. Ich will eigentlich nichts tun. Ich wache morgens auf, und ich will nur drei bis vier Stunden länger im Bett bleiben. Es gibt nichts, was ich tun will. Auch wenn ich mich dann zur Schreibmaschine hin bewege, realisiere ich, dass ich Schriftsteller sein muss, denn – Du weisst schon – ich verdiene Geld damit. Ich mag nicht mal den Anblick einer Schreibmaschine. Manchmal bleibe ich tagelang weg von ihr, weil sie nach Jobs ausschaut, die ich hatte. In der Minute, in der ich mich zu ihr hin setze, nehme ich ein paar Flaschen Wein zu mir. Na ja, eine halbe Flasche Wein. Die Dinge beginnen zu summen und die Worte tauchen auf. Weisst Du, wie Popcorn-Kernen, pop pop pop. Für mich gibt es da keine egozentrische … Ich tue das nicht. Etwas tut es mit mir. Das ist keine falsche Bescheidenheit. Es passiert einfach. Ich werde gestartet, ich breche auf. Ich schätze, ich bin einfach ein guter Junge von der Eisenbahn, von der Postfiliale. Ich denke an meinen 60. Geburtstag, am Samstag. Ist Dir klar, dass ich zehn Jahre zuvor ein Postangestellter war? Innert zehn Jahren wurde ich in Deutschland, Frankreich, Norwegen, Holland, Italien, England etc. publiziert. Was ist passiert? Ich weiss es nicht. Ich schätze, ich hatte einfach die Worte so niedergeschrieben, wie sie sein sollten. Und es ängstigt mich sehr. Denn ich frage mich: Du kannst etwas Glück haben, aber kannst Du weitermachen mit derselben Anmut? Es ist ein guter, verdammt harter Test. Werde ich mit 92 Jahren noch immer schreiben? Ich hörte soeben von meinem Onkel, der 93 Jahre alt ist. Er sagte, er hoffe, dass ich in guter gesundheitlicher Verfassung sei. Louisa und er seien in guter Verfassung, abgesehen davon, dass ihre Knie schmerzten (lacht). Wer weiss, vielleicht werde ich über schmerzende Knie schreiben, wenn ich 93 Jahre alt bin. Ich hoffe es nicht. Ich hoffe, dass ich dann schon lange tot und weg sein werde.»

«Menschen sind nicht gut zueinander. Menschen sind nicht gut zueinander. Menschen sind nicht gut zueinander.»

«Alles, was ich wollte, war irgendwo einen kleinen Raum, eine Flasche Wein zu finden und zu trinken beginnen. Vielleicht einen Job für eine Woche zu finden, genug zu verdienen, um drei oder vier Tage und Nächte zu trinken, um mich frei zu fühlen, weg von Jobs und den Dingen. Und dann zurückzukommen und versuchen zu tun, was ich zu tun hatte. Dann war ich um all diese Leute, die an diesen Jobs interessiert waren. Ich hatte das nie.»

«Und in dieser Bibliothek in El Paso, las ich zum ersten Mal Dostojewski, ‹Geschichten aus dem Kellerloch›, das ein mächtiges, gottverdammtes Buch ist. Als ich das gelesen hatte, dachte ich, wenn ich auch nur ansatzweise so schreiben könnte, dann würde ich mich etwas annähern können … Mann …»

«Ich hatte nur Zeitungen in einer Scheune in Atlanta. Das war einfach ein automatisches Schreiben-Ding, ich hatte nichts anderes zu tun. Ich fand einen Bleistift oder Kugelschreiber und schrieb auf den Rändern der Zeitungen. Denn ich bin wie eine Spinne, die ihr Netz webt, die nicht weiss, was sie sonst tun soll. Ziemlich armselig. Sprich über einen ursprünglichen Autor. Zur Hölle, ich bin einfach da. Also, es ist ziemlich armselig, aber es ist ziemlich automatisch. Aber es ist auch irgendwie schön. Es ist das, was Du tun musst, also tust Du es, irgendwie.»

«Was ich versuchte, war in der Einfachheit der einzelnen geschriebenen Linien zu bleiben und einen Sinn für Humor, einen Lacher durch die Kunst zu integrieren. Lachen aus der Schöpfung heraus. Die Schöpfung ist nicht so ernst, sonst würden wir alle dabei einschlafen.»

Zur IMDB-Seite des Films

Jean-Paul Sartre wollte Bukowski kennenlernen. Doch Hank wollte nicht. Er hatte auch von Schriftstellern keine grosse Meinung

In der zweiten Hälfte dieses vierstündigen Mammutwerks spricht Hank oft davon, dass er am liebsten allein ist. Auch zu Barbet, der den Film gemacht hat, sagt er, dass er ihn zwar möge, aber trotzdem froh sein werde, wenn er gegangen sei. Als wahrer Misanthrop fühlte er sich schnell von anderen Menschen belästigt.

«Ja, ich war im Gefängnis. Ich bin nicht sicher bezüglich meines Registers. Vermutlich 13 Fälle wegen Trunkenheit, zweimal betrunken Auto gefahren, einmal versuchte Vergewaltigung, was aber aufgehoben wurde. Das war wohl nicht in L.A., die Straftaten fanden überall im Land statt, doch die meisten davon in Los Angeles. Aber … eigentlich bin ich ein unschuldiger Mensch. Ich betrinke mich und gebe Gewalttätigkeit vor, aber ich bin nicht gewalttätig. Es ist nur Selbstunterhaltung.»

«Ich vergebe nie. Ich bin ein Hund. Du bist entweder pünktlich, Du machst es richtig oder Du machst es falsch. Und wenn Du einmal einen Fehler gemacht hast, vergiss es. Ich mache keine Fehler. Ich werde einfach betrunken, prügle aus Leuten die Scheisse raus, fahre mein Auto über Leichen, parkiere in der Garage und nehme einen weiteren Drink.»

Nicht nur in seinen Büchern, auch in seinen Interviews hat er diesen trockenen Humor, oft gegen Ende seiner Ausführungen. Beispielsweise als er erzählt, wie Jane und er eines Tages mit dem schlimmsten Kater aller Zeiten erwachten, nach einer Nacht mit endlosen Flaschen Billigwein. Jane sei in der Toilette, am Kotzen gewesen, als er – um Luft ringend – zum Fenster hinausschaute und ein Mann kopfüber vorbeigeflogen sei. Er rief Jane zu, was er soeben gesehen hatte. Sie glaubte ihm nicht, sagte, er wolle sich wichtig machen, es sei nicht witzig. Schliesslich brachte er sie dazu, aus dem Fenster zu schauen. Sie tat es und begann zu schreien: «Gott Allmächtiger!» Sie ging zurück ins Bad und übergab sich weiter. Seine Schlussworte dazu im Interview: «Ich ging zum Kühlschrank und holte mir ein Bier. Es ging mir besser. Ich weiss nicht genau, warum es mir besser ging. Vielleicht, weil ich recht hatte.»

«Ich schreibe nur über Dinge, ich versuche nicht, sie zu erklären. Ich will meine Leser nicht schockieren oder in Aufregung versetzen, ich schreibe es nur nieder.»

Wikipedia-Seite über Bukowski

«Ich war einer, der nicht am 2. Weltkrieg interessiert war. Es war eine sehr patriotische Zeit. Wenn Du während des 2. Weltkriegs gegen den Krieg warst, Mann, da warst Du eine Kakerlake. Aber wie ich immer sage, es gibt keine guten oder schlechten Kriege. Typen sterben oder ihnen werden die Eier abgeschossen. Und jemand gewinnt und jemand verliert. Und wenn alles vorbei ist, der Rauch sich gelegt hat, geht es einfach zurück zur Korruption.»

Autor

  • Daniel Frey

    Ich habe Freude am Schreiben. Und am Trinken. Und am Schreiben, während ich trinke. Während des Vollmondes oder während des Trinkens verwandle ich mich in meine wölfische Urnatur.

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