Trinkspiele – der Stiefel

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Wölfe sind Rudeltiere. Menschen auch. Deshalb spielen wir gerne. Und darum trinken und spielen wir gerne in geselliger Runde: Zeit für den «Stiefel»!

Ein Stiefel aus Glas. Voll Bier. Was soll daran lustig oder herausfordernd sein? Versucht es. 

Das Fiese am Stiefel: Anfangs trinkt es sich wie aus einem profanen Bierglas. Doch nähert man sich dem Fussbereich, wirds knifflig: Es bildet sich ein Unterdruck. Wer jetzt einen Fehler macht, bekommt einen nassen Fusstritt verpasst: Das Bier schiesst in einem Schwall aus dem Glas.

Hier die wissenschaftliche Erklärung:

Anders als im Film «Bierfest» trinkt man den Stiefel nicht auf Ex – und solo. Vielmehr wird er in der Runde herumgereicht (nicht vergessen: Wir sind Rudeltiere). Er wandert von Mann zu Frau zu Mann zu Mann zu Frau zu Frau zu … Es … egal. Das erfüllt vielleicht keine heutigen Hygienestandards, aber es ist VERDAMMT LUSTIG! Und die Herausforderung wächst wie bei Trinkspielen so üblich von Schluck zu Schluck; Doping im gegenteiligen Sinne.

Das Setting

Als Erstes braucht es einen Stiefel. Den bekommt Ihr zum Beispiel bei Galaxus oder Du bestellst ihn mit Inhalt in einer Beiz. Je nach Grösse der Runde oder des Dursts fasst der Stiefel einen halben bis 5 Liter. Er wird mit eiskaltem, leicht trinkbarem Bier gefüllt; ein Lager oder ein Weizen erfüllt den Zweck. 

Typischer Trinkstiefel
Ein typischer Bierglasstiefel

Der Ablauf

Trinkspiele müssen einfach sein, Spass machen und eine Herausforderung bieten. Dieses Prinzip galt schon bei den alten Griechen. Beim Kottabos schleuderten Sie auf einem Sofa liegend einige Tropfen Wein aus einem Becher auf ein Ziel, etwa auf kleine Scheiben an einem Lampenständer oder schwimmende Schälchen. Da wir gerade bei einer kleinen Geschichtslektion sind: Trinkgefässe in Schuhform gibt es mindestens seit 3000 Jahren. Das Trinken aus einem Stiefel ist also keine neuzeitliche Errungenschaft. Und wohl auch keine deutsche Erfindung. Und wieso er teils das «Boot» genannt wird? Ich vermute eine direkte Übertragung aus dem Englischen ins Deutsche. Denn «Boot» heisst auf Englisch nichts anderes als «Stiefel».

Junger Kottabos-Spieler, ca. 510 vor Christus
Junger Kottabos-Spieler, ca. 510 vor Christus. Quelle: Wikipedia, Creative Commons BY-SA 2.5

Nun aber zum Spiel: Regeln gibt es wenige. Der Stiefel wird herumgereicht und jeder trinkt ein paar Schlucke. Kommt man dem Fussbereich näher, sind Konzentration und Geschick gefragt. Ist jemand unvorsichtig genug, sodass ihm das Bier ins Gesicht schiesst, muss er den Stiefel austrinken und die nächste Runde bezahlen. Nach Lust und Laune kann man die Regeln variieren, zum Beispiel nur im Stehen trinken, den Stiefel dabei nicht absetzen und die Stiefelspitze immer nach oben halten.

Letzteres macht das Spiel schwieriger. Denn ein Trick gegen eine Bierdusche ist das Drehen des Stiefels. Und noch ein paar weitere Tipps: 

  • Achtet darauf, dass das Bier schön kalt ist. Es wird im grossen Stiefel schnell schal. 
  • Trinkt nicht zu hastig.
  • Und der wichtigste Tipp: Geniesst das Spiel!

Anbei noch eine witzige Anleitung zum Drehen:

Autor

  • Sascha Zäch

    In jedem steckt ein Wermutwolf. Mit ihm entdecke ich neue Geschmacks- und Geisteswelten. Ausserdem habe ich eine alchemistische Ader und stelle gerne eigene Zaubertränke her.

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