Einige persönliche Gedanken zum Start

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Nachdenklich, aber frohen Mutes nach der Firmengründung in Zürich

Angesichts dessen, dass wir mit dem Wermutwolf mit einem ganz neuen Projekt am Start sind, dachte ich, dass es angemessen ist, dem geneigten Leser etwas von der Entstehungsgeschichte zu erzählen.

Wir sind der Wermutwolf, nicht der Schwermutwolf. Der Wermutwolf war von Beginn weg als Spassprojekt angedacht. Unser Slogan heisst «Trinken ohne Reue», was nicht heisst, dass wir ständig betrunken sind. Wir propagieren, glorifizieren auch nicht sinnentleerter Überkonsum, sondern sind uns einfach der Bedeutung und der Berechtigung des Rausches für den Menschen bewusst – historisch, psychosozial und so weiter.

Automobil mit Wermuwerbung
Nach der Firmengründung fahre ich zurück ins Büro, parkiere mein Auto und stehe erstaunt vor diesem hübschen Gefährt. Das muss einfach ein gutes Omen sein!

Das Leben ist kurz, zuweilen voll von Pflichten, Mühsal, Schicksalsschlägen und anderem Ungemach. Wenn man nicht gelegentlich stehen bleibt, sich umschaut, in sich hinein horcht und seinem Gemüt etwas Schönes gönnt, kann man viel verpassen. Diesem Geist ist dieses Projekt verpflichtet.

Ich weiss nicht mehr genau, wie es begonnen hat; vielleicht als wir beide, Sascha (Chefredaktor) und ich (Geschäftsführer und Anzeigenverkäufer), dasselbe so lehrreiche als auch unterhaltsame Buch «Eine kurze Geschichte der Trunkenheit» von Mark Forsyth am lesen waren. Unter diesem Link gibt’s eine mässig originelle Rezension vom Handelsblatt.

Wir kommen beide aus dem Medienbetrieb, arbeiten seit vielen Jahren zusammen und stellten eines Tages fest, dass wir ähnliche Präferenzen haben. Wir haben beide viel für klassische Literatur übrig, amüsieren uns aber auch gerne mal über einen Film mit tiefergelegtem Humor. Ich verbringe gerne einen Abend mit Schach, einem Buch von Dostojewski, einem 16-jährigen Single Malt vor dem Kamin (na ja, okay, ich hätte ein Cheminée, benutze es aber nie …), sehe mir allerdings genauso gerne eine spassige Horror-Komödie wie WolfCop, über einen, äh, saufenden Werwolf an:

Grundsätzlich ist der Wermutwolf, und das soll auch unser Firmenlogo aussagen, ein Symbol für die Polaritäten und Wandlungen im Leben: Mensch und Wolf. Nüchternheit und berauscht sein. Und bei Vollmond kann sich ein Mensch unter dem Einfluss von Alkohol in ein haariges, geselliges, ungestümes, ehrlich sprechendes Wesen verwandeln.

Ich weiss nicht, wie viele Brotjobs ich in meinem Leben schon hatte, es waren viele. Jetzt versuche ich mich an etwas, was ich auch ohne Bezahlung gerne tun würde, und hoffe, dass unsere Leser und Anzeigenkunden unsere Begeisterung spüren und uns auf diesem Weg begleiten werden.

Bild mit einem Wermutwolf

Wann immer wir uns die bestehenden Medien, die alkoholische Getränke behandeln, betrachten – und ich möchte da nicht despektierlich sein – fanden wir es oft etwas … sch … schwierig … langweilig … manierlich … zu gepflegt, zu schön, auf Edel-Premium gemacht, aber eben, allzu oft mit dem Unterhaltungswert einer Schüssel vergammelten Käses. Oje, jetzt war ich doch etwas despektierlich. Mea culpa.

Trotzdem frage ich mich immer wieder, wieso es derart viele Medien gibt, die ungeniessbar über Genussprodukte berichten. Könnte es sein, dass die Macher von der Furcht gehemmt sind, als Mensch und Marke verurteilt zu werden, wenn man den Rausch auch einmal geradeheraus abhandelt, ohne ständig Selbstbeherrschung und Distinguiertheit zur Schau zu stellen? Angst davor, als unverantwortlich denunziert zu werden, wenn man allzu fröhlich über diese schöne, fröhliche Sache schreibt? Dass man dadurch Anzeigenkunden verlieren könnte?

Bei diesem Thema funktionieren wir nach alter Medien-Schule. Zuerst macht man ein Produkt, welches hoffentlich ein treues, verbundenes Lesepublikum findet, das die Anzeigenkunden danach hoffentlich bedienen möchten. Wir werden unseren Inhalt aber ganz sicher nicht den kommerziellen Bedürfnissen unterordnen, denn dann müssten wir uns doch ständig betrinken, um die Schmach zu verdrängen.

Mit solchen Verhältnissen wie unter diesem Link möchten wir uns nicht aufhalten:
Wine Media Is Broken: A Case Study

Lassen wir kurz jemandem aus einer hedonistischeren, weniger politisch korrekten Zeit das Wort:

Gebt mir Bier oder den Tod! Oder beides!

Natürlich ist uns bewusst, dass ein ungesunder Trinkkonsum schon zu vielen abscheulichen Taten und Schicksalen geführt hat, und wir werden uns selbstverständlich an die Gesetze halten, sind aber der Meinung, dass man in einer freiheitlichen Gesellschaft zur Selbstverantwortung erzogen werden sollte.

Und apropos freiheitliches Gedankengut: Von den unzähligen Formaten, die wir in unseren Brainstormings vermerkt hatten, sind auch Gonzo-Gefässe sowie satirische Beiträge geplant, und auch dort gilt: Wir können nichts dafür, wenn jemand mit zu wenig Humor gesegnet ist und sich permanent von allem möglichen angegriffen fühlt. Vielleicht sollten solche Leute bisweilen zu einem köstlichen Cocktail einen lustigen Film schauen. Hier einige Vorschläge dazu. Nicht alle dieser Filme sind Komödien, aber so mancher.

Wir haben viel vor. Man wird sehen, was davon realisiert werden kann. Eines Tages möchten wir eine gedruckte Ausgabe in Angriff nehmen, Merchandising verkaufen, einen Newsletter bauen. Vielleicht einmal öffentliche Tastings veranstalten, einen YouTube-Kanal erstellen, unseren eigenen Wermut kreieren und vermarkten und vieles mehr. Wir freuen uns auf den wilden Ritt und hoffen, Ihr auch! Cheers! (aber Obacht: Immer in Massen! Immer schön mit Haltung trinken! :-))

Bild aus dem Film WolfCop
Auch der WolfCop hat viel Durst

Autor

  • Daniel Frey

    Ich habe Freude am Schreiben. Und am Trinken. Und am Schreiben, während ich trinke. Während des Vollmondes oder während des Trinkens verwandle ich mich in meine wölfische Urnatur.

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Joachim Ringelnatz