Wenn Euch nächstes Mal gepanschtes oder schlechtes Bier vorgesetzt wird, beruft Euch auf den Codex Hammurapi. Im alten Babylon waren die Strafen dafür drakonisch. Aber auch wer trinkt, muss aufpassen – besonders mit schottischen Kühen …
Bei Bier denkt man eigentlich ans Feiern und Spass haben. Doch mit Bier wird leider viel Schindluder getrieben – sowohl von Produzenten als auch von Konsumenten. Und da der goldene Nektar schon seit Jahrtausenden die Schwere unseres Alltags erträglicher macht, sind in der Menschheitsgeschichte zahlreiche Regeln zu Herstellung und Verbrauch aufgestellt worden. Bei einigen muss man sich allerdings fragen, ob nicht die Gesetzgeber zu tief ins Glas geschaut haben.
Im alten Babylon verstand man zum Beispiel überhaupt keinen Spass, wenn man zu viel für sein Bier bezahlte. So befasst sich eine der ältesten Gesetzessammlungen, der Codex Hammurapi (auch Kodex Hammurabi genannt), explizit mit dem Ausschenken von Bier. Geschrieben wurde er im 18. Jahrhundert v. Chr. Das antike Babylon lag im heutigen Irak, ca. 90 Kilometer südlich von Bagdad.

Im Codex Hammurapi heisst es in Paragraf 108: «Nimmt eine Wirtin (Tavernen wurden damals von Frauen geführt) als Bezahlung des Bieres kein Getreide nach dem grossen Gewicht (eine Einheit), sondern Geld, und der Wert des Bieres ist geringer als der des Getreides, so soll man die Wirtin verurteilen und ins Wasser werfen.»
Okay, heute könnt Ihr den Kellner nicht mehr einfach in den nächsten Fluss werfen, wenn Ihr Euch über den Tisch gezogen fühlt. Vielleicht schüttet Ihr ihm das schlechte Bier ins Gesicht oder zumindest auf den Tresen.

Auch Verschwörer führten im alten Babylon ein gefährliches Leben; besonders, wenn sie sich gerne in Tavernen oder mit Wirtinnen herumtrieben. So meint Paragraf 109: «Wenn sich Verschwörer im Hause einer Wirtin treffen und diese nicht festgenommen und dem Gericht ausgeliefert werden, gilt für die Wirtin die Todesstrafe.» Da lobe ich mir den Stammtisch, an dem man über die Regierung, Gott und die Welt wettern darf, ohne um das Leben des Zapfmeisters zu fürchten.
Man muss übrigens nicht viertausend Jahre zurückreisen, um Vorsicht beim Biergenuss walten zu lassen. Vertreibt Ihr Euch in einem schottischen Pub die Zeit mit ein paar Pints und kommt plötzlich auf die Idee, eine oder mehrere Kühe durchs Dorf zu treiben, warten eine Geldstrafe von 200 britischen Pfund und bis zu 51 Wochen Gefängnis auf Euch. Tragt Ihr dabei einen Kilt, eine Warnung: Bitte ohne Unterwäsche. Sonst kostet es Euch zwei Bier.

Nicht nur in Schottland, sondern auch in den USA gibt es echt seltsame Alkoholgesetze oder sollen wir sie Schnapsideen nennen?
- In Alabama muss Bier bei Raumtemperatur verkauft werden. Iiek!
- In Alaska ist es illegal, sich in einer Bar sichtbar zu betrinken. Also immer locker bleiben und ne Sonnenbrille anziehen.
- Arizona erlaubt Drive-Through-Läden für Spirituosen. D’oh!
- Auf Hawaii ist es verboten, mehr als ein Getränk auf einmal zu bestellen. Du kannst also kein Getränk für Deine Kumpels bestellen. Nimm deshalb immer genügend abstinente Freunde mit.
- In Nebraska dürfen Bars kein Bier verkaufen, wenn sie nicht auch einen Topf Suppe kochen. Für die wäre «Appenzeller Biersuppe» etwas.
- Das Gesetz des Bundesstaates North Dakota verbietet das gleichzeitige Servieren von Bier und Brezeln in einer Bar oder einem Restaurant. Dort gibts wohl kein Oktoberfest.
- In Wyoming darf kein Schrotthändler mit einer betrunkenen Person Geschäfte machen. Und beim Skifahren gilt: Null Promille! Die nehmen Après-Ski wortwörtlich. Und ob das auch für Wasserski gilt?
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