Ohne Pflanzen kein Alkohol: Sie produzieren den Zucker, den die Hefe zum Vergären benötigt. So vielfältig wie die Pflanzenwelt sind unsere geliebten Spirituosen; sie werden aus Agaven, Äpfeln, Birnen, Pflaumen, Kirschen, Reis, Roggen, Weizen, Kräutern und und und hergestellt. Wer diese besser kennt, schätzt und geniesst die Pflanzengeister im Glas noch mehr. Dabei ist das Buch «The Drunken Botanist» von Amy Stewart eine wertvolle Hilfe.
Wenn Ihr wieder mal einen zu viel über den Durst getrunken habt, schämt oder entschuldigt Euch nicht. Sagt Euch einfach: «Ich muss auf meine drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst pro Tag kommen». Denn der Alkohol in Eurem Glas stammt von einer Pflanze.
Bei Wein und Bier ist es den meisten sonnenklar: Deren Ausgangsstoff sind Trauben oder Getreide. Doch auch gebrannte Wasser würde es ohne unsere grünen Mitbewohner nicht geben (ich meine nicht Aliens). Hier landen vergorene Pflanzenbestandteile in einer Destille, die den Alkohol vom Rest trennt. Und dieser Alkohol wird aus fast allem gebrannt, was die Menschen so in ihrer Umgebung ernten können – von A wie Apfel bis Z wie Zwetschgen. Zudem wird das Lebenswasser gerne mit allen Arten von Pflanzen «gewürzt»; im Gin findet sich Wacholder, im Wermut das gleichnamige Kraut, im Pastis Anis. In Cocktails landen ebenfalls allerlei exotische sowie unexotische «Früchtchen».
In einer der letzten Wolfsproben hat mir Dani gebeichtet, dass er so wenig über die Inhaltsstoffe seiner Lieblingsspirituosen wisse. Ihm und Euch allen empfehle ich das Buch «The Drunken Botanist» von Amy Stewart. Leider ist es nur in Englisch erhältlich.

Akribisch, aber immer spannend, witzig und mit vielen wissenswerten Informationen beschreibt Amy Stewart die Pflanzen, die unser Leben als geistige Getränke erfreuen.

Gewürzt werden diese erhellenden Texte mit Anekdoten, praktischen Tipps für den eigenen Garten, historischen Details sowie Cocktailrezepten.

So – ich mach es mir jetzt mit dem Buch von Amy Stewart auf meinem Sessel gemütlich und geniesse meine dringend nötige Portion «Obst».
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