Diese Rubrik ist ein Mosaik aus Nuus im alkoholischen Bereich, die uns in dieser Woche beschäftigt haben. Eigentlich befinden sich die Briefings und die Nuus in der Sommerpause, aber es sammelten sich so viele Nuus an, dass wir es heute nochmals durchziehen. Hier ein kleiner Auszug aus der aktuellen Nuus-Liste:
Diddy gegen Goliath – nächste Runde
Der Endlos-Gerichtsstreit wird fortgesetzt. Nachdem der Diddler den Miteigentümer seines Tequila- und Wodka-Brands, Diageo, wegen Rassismus verklagt hatte (der Konzernmulti behandle seine «schwarzen» Produkte nicht gleich wie seine «weissen» Produkte), hat Diageo seine Partnerschaft mit Combs Wine and Spirits kurzerhand aufgekündigt und Gegenklage eingereicht. Wir berichteten schon mehrfach darüber in den Nuus.

Der Posse nächster Akt: Des Puffys Anwälte behaupten nun, dass Diageo «illegale und unverschämte Vergeltungsmassnahmen» gegen ihn ergreife, weil er rechtliche Schritte gegen den Getränkeriesen eingeleitet hat, was legitim, in strikter Übereinstimmung mit allen Diageo-Vereinbarungen erfolgt sei. Das Unternehmen wird aufgefordert, «sein eindeutig vergeltendes und ungesetzliches Verhalten» zu beenden.
Und Diageo so: «Die langjährigen böswilligen Handlungen, falschen Anschuldigungen und Vertragsbrüche von Herrn Combs unterstützen die berechtigte Entscheidung von Diageo, sich von der Firma zu trennen, in überwältigender Weise.» Boom! Mic dropped …
Cheers!
Eichhof hat falsch beschriftet – Rückrufaktion
Der Luzerner Brauerei Eichhof ist ein peinlicher Fehler unterlaufen. Während knapp einem Monat, bis Anfang dieses Monats, haben sie Exemplare vom «Radler 2.0 Zitrone» verkauft, bei denen auf der Vorderseite der Etikette «alkoholfrei» stand, auf der Rückseite aber korrekt deklarierte zwei Alkoholprozente angegeben wurden. Das erinnerte mich an einen Film der Coen-Brüder, bei dem sie sich den Scherz erlaubten, zu Beginn das wohlbekannte «Der Film beruht auf wahren Begebenheiten» hinzuschreiben, um am Schluss dann listig nachzulegen, dass alles Fiktion sei.

Natürlich ist das nicht sonderlich witzig für Eltern, die ihren Jungen so etwas zu trinken geben, oder für trockene Alkoholiker, wobei ich mich frage, wie sinnvoll es ist, etwas zu trinken, was einen an das erinnert, wovon man früher süchtig war. Ausserdem bedeutet «alkoholfreies Bier» in der Regel, dass einfach weniger als 0,5 % Alkohol darin enthalten ist, sprich so rein gar nichts ist da nicht drin. Für einen Wermutwolf sind aber 2 % sowieso so gut wie gar nichts …
Jedenfalls erhält man an der Verkaufsstelle kostenlosen Ersatz. Die Firma schreibt noch dazu: «Das Produkt ist – im Mass genossen – nicht gesundheitsschädlich. Für alle, die keinen Alkohol trinken wollen oder dürfen, wird jedoch dringend vom Konsum abgeraten.»
Pilgrim und Falken partnern für eine erfolgreiche Bier-Zukunft
Stammleser des Wermutwolfs wissen, dass die Klosterbrauerei Fischingen AG (Pilgrim.ch, TG) quasi mein Hauslieferdienst ist. Vor allem die hervorragenden Craft-Biere sind stets in meinem Kühlschrank vorrätig. Nun gehen die Pilger eine langfristig angelegte Partnerschaft mit der Brauerei Falken AG aus Schaffhausen ein. Man kennt und schätzt sich, schärft mit der Kooperation Kompetenzen.

Eines meiner Lieblingsbiere aus dem Thurgau ist das «Waldbier». Dieses wird nun im neuen Sudhaus der Brauerei Falken unter Lizenz hergestellt. Neu sind Halbliterdosen zum Sonderpreis davon erhältlich. Selbstverständlich hat der Wermutwolf hier keine Sekunde gezögert und gleich bestellt, in der Hoffnung, dass der Mythos «Waldbier» unbeschadet weiterlebt.

In der Pressemeldung steht: «Die PILGRIM Craft Biere unterscheiden sich im Braurezept, den Zutaten und in der Gärung von den herkömmlichen untergärigen Bieren.» Wir sind gespannt.
Forschungsarbeit zeigt Eignung uralter Getreidesorte für Bierherstellung
«Dicke Trespe» ist nicht etwa mein Spitzname, sondern die Bezeichnung für die Pflanze «Bromus grossus», welches schon in der Bronzezeit als Nahrungsmittel kultiviert wurde (Teaserbild von diesem Wolf-Nuus-Artikel). Es wurde nun untersucht, ob sie sich für das Brauen von Bier eignen würde. Offenbar ist die Antwort darauf ein klares «Ja», da die zwei vollmundigen Craft-Biere, ein Pils und ein Hefe-Weizen, bei der Verkostung gut angekommen sind.

In der Pressemitteilung erklärt Dr. Pedro Gerstberger von der Uni Bayreuth: «Schnelle Keimung und eine sehr hohe Keimungsrate machen sie für die Herstellung von Malz besonders geeignet.» Und weiter: «Weil die «Dicke Trespe» keine eigene Saatgutreserve im Boden bildet, muss sie jährlich neu ausgesät werden. Genau hier liegt die Chance, den Erhalt dieser seltenen und gefährdeten Pflanzenart durch eine dauerhafte Nutzung für die Bierherstellung zu sichern. Die «Dicke Trespe» ist zwar durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) der Europäischen Union und die Bundesartenschutzverordnung streng geschützt, aber ohne ihren stetigen Anbau würde sie letztlich aussterben.»
Microsoft und Wolfsfeld
Und nun zu etwas völlig anderem. Nuus, die nicht aus dem alkoholischen Bereich stammen, es aber trotzdem hier reingeschafft haben.
Wie ihr vielleicht vernommen habt, ändert Microsoft nach 15 Jahren seine Standardschrift. Neu wird das nicht mehr «Calibri» sein, sondern «Aptos», benannt nach der kalifornischen Stadt, in welcher der Designer der Schrift, Steve Matteson gern Urlaub machte.

Warum erwähnen wir das? Weil die Schrift ursprünglich «Bierstadt» hiess, benannt nach einem Wiesbadener Vorort mit bewegter Geschichte. Und nun versteht ihr, warum diese Nuus hier prangt. Der Wermutwolf wird eine Petition starten, dass der alte Name «Bierstadt» unverzüglich wieder verwendet wird! Und mit einem Bier-Emoji gekennzeichnet wird! Wer ist dabei? Kommt schon, wer unterschreibt?

In Bierstadt hat es ein Gebiet namens «Wolfsfeld». Womit wir zur anderen Non-alcoholic-Nuus kommen:
Im Grenzgebiet von St. Gallen und Graubünden ist das Gebirgsmassiv «Calanda» vorzufinden, so wie auch das berühmte Bündner Bier heisst, wobei dieses sich seit vielen Jahren in Besitz von Heineken befindet. Und dort sind nun fünf Wolfswelpen in eine Fotofalle getappt, wie «Die Ostschweiz» berichtet. Warum erwähnen wir das? Hallo?! Calanda. Wölfe. Auuuuuuuuuhhhhhh!!!
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