Alkoholdiät-Tagebuch (5)

Letztes Update:

In dieser Serie breite ich meine ungelenken Versuche, in Form zu kommen, vor Euch aus. Fremdschäm-Alarm!

Tja … Die ersten drei bis vier Kilos gingen gut weg, aber seither stagniert der Abnehmprozess. Ich sehe schon, wo der Unterschied zum letzten Mal liegt, als ich in ein paar Monaten 17 Kilogramm abgenommen hatte, bevor mich das Jo-Jo erwischte. Damals hatte ich fast keine Kohlenhydrate zu mir genommen, und ich war konsequenter. Jetzt gönne ich mir doch immer wieder diese leckeren Brote mit Aufschnitt, Spargeln, Käse und so weiter …

Was mich daran erinnert, dass ich schon lange keine Brot-Biere mehr hatte. Das ist ein sinnvoller Beitrag gegen Food Waste und schmeckt gar nicht schlecht. Ein Brot-Bier ist vielleicht ein wenig säuerlicher als andere Biersorten, aber in der Regel mit schön würzig-herben Geschmacksnoten.

Flasche mit Brot-Bier

Das Altbrot, das bei Bäckereien übrig bleibt (ca. 10 Prozent), wird mit Wasser, Hefe, Hopfen und Gerste gemischt und zu Bier gebraut. Beide meiner Stamm-Bäckereien bieten das an, es scheint also auf eine gewisse Resonanz zu stossen.

Als ich mich heute über Mittag wieder im Fitnessstudio abmühte, liefen an den Bildschirmen Clips aus den Schweizer Alpen, in denen sich die Leute immer wieder mit Bier zuprosteten. Normalerweise laufen dort nur Sport-Clips oder Modeschauen (wohl um mit den schlanken Körpern, die vermutlich noch nie ein Kohlehydrat in sich aufgenommen haben, die Motivation zu steigern), deshalb irritierte mich das schon ein wenig. Ein Wermutwolf hat schliesslich IMMER Lust auf Bier, selbst auf dem Laufband.

Aber das war eventuell simples Karma, da ich mich kürzlich erdreistete, Mitarbeitern des Gyms mit breitem Grinsen mitzuteilen, dass in ihrem Center ja alles gut und recht sei, aber was fehle, sei eindeutig eine Cocktail-Bar zur Entspannung.

Ein Fitnessstudio mit Cocktailbar

Doch zurück zur Gewichtsstagnation. Was mir ebenfalls im Gegensatz zum letzten Mal aufgefallen ist: In der aktuellen Phase werde ich jeweils unruhig, wenn der Bauch knurrt, und dann gebe ich dem Impuls öfter leichtfertig nach. Dabei weiss ich es besser. In jungen Jahren hatte ich einst zwei Wochen am Stück gefastet, und nach ca. zwei Tagen war das Hungergefühl komplett verschwunden. Und ich bin ein Fan von Büchern wie «Ein leerer Magen ist gesund». Aber eben, das eine ist Theorie und das andere die Praxis …

Es scheint mir auch fraglich, ob ich zwischen dem hunger-fördernden Gefühl, welches das Training nach sich zieht und dem Lust-auf-(fettiges-)Essen-Gefühl, das die alkoholischen Getränke generieren, unterscheiden kann. Jedenfalls wäre mehr Konsequenz hilfreich, und ich könnte mir vorstellen, dass ich beim letzten, erfolgreicheren Abnehmprogramm weniger um die Ohren hatte und mich mehr auf den Prozess fokussieren konnte. Aber genug der Ausreden, jetzt muss der Konsequenz-Modus kommen, aber hallo!

Autor

  • Daniel Frey

    Ich habe Freude am Schreiben. Und am Trinken. Und am Schreiben, während ich trinke. Während des Vollmondes oder während des Trinkens verwandle ich mich in meine wölfische Urnatur.

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