Zaubertrank – Löwenzahnwein

Letztes Update:

Wermutwölfe sind mutig und kreativ. Wecke den Alchemisten in Dir: Trinke nicht nur Flaschenfertiges, sondern stelle Deine eigenen Zaubertränke her. Gegen die Frühjahrsmüdigkeit und als Appetitanreger vor dem Essen hilft ein leckerer Löwenzahnwein. Auch ein Zauberlehrling kann diesen einfachen Trank brauen.

Löwenzahn kennt jedes Kind. Er ist als einer der ersten Frühlingsboten nicht zu übersehen. Mit seinem leuchtenden Gelb holt er die Sonne auf die Wiese. Aus seinen hohlen Stängeln lassen sich Flöten und Kränze basteln. War er am Verblühen, haben wir in unserer Kindheit ganze Fallschirmspringer-Truppen in den Himmel gepustet. Und dann ist da noch die legendäre Kindersendung mit ihrer Ohrwurmmelodie …

Doch der Löwenzahn ist weit mehr als ein Kinderspielzeug. In ihm steckt richtig viel Kraft; perfekt für einen beschwingten Start in den Frühling nach dem kräftezehrenden Winter. Er enthält Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium, Vitamine und Bitterstoffe. Deshalb weckt er unter anderem den Appetit und macht müde Wölfe munter. 

Für unser Rezept brauchen wir nur die Blüten. Die sind nicht so bitter wie der Rest der Pflanze. Sie enthalten die Vitamine A und C sowie mineralisches und ätherisches Öl. Sie riechen süss wie Honig und etwas krautig. Wir benötigen eine Handvoll. Die findest Du von April bis in den frühen Herbst in Deinem Garten oder auf einer Wiese. Aber Achtung: Sammle ihn nicht in der Nähe von stark befahrenen Strassen (Abgase, Feinstaub), landwirtschaftlich genutzten Flächen (Gülle, Dünger, Pestizide) oder Spazierwegen (Hundekot). Lasse auch immer ein paar Blüten stehen. Denn Bienen und Hummeln lieben den Löwenzahn.

Alles andere als ein Unkraut: der Löwenzahn
Alles andere als ein Unkraut: der Löwenzahn

Das Rezept

Nimm einen Löffel Krötenschleim, die Schwanzhaare eines Esels … nein Quatsch! Löwenzahnwein zauberst Du in wenigen Minuten. Du brauchst dazu:

  • 1 Handvoll Löwenzahnblüten
  • 1 Weisswein, den Du gerne trinkst
  • 1 grosses Einmachglas (ca. 1 Liter)
  • 1 Sieb
  • 1 Trichter
Die gesammelten Löwenzahnblüten
Die gesammelten Löwenzahnblüten

Als Erstes solltest Du die Blüten aus ihrem Kelch zupfen. Ziehe sie dazu mit Zeigefinger und Daumen mit einem Ruck heraus. Wieso? Die grünen Teile des Löwenzahns sind bitterer als die Blüten. Wenn Du einen leicht bitteren Wein gerne hast, kannst Du diesen Schritt auch auslassen.


Ziehe die Blüten aus dem Kelch

Ziehe die Blüten aus dem Kelch

Nun legst Du die Blüten in das Einmachglas und giesst den Weisswein darüber. Ich habe einen El Molino blanco von Delinat verwendet, einen leichten, fruchtigen Chardonnay aus Spanien. Das ist meine Wahl. Wähle einen Wein, den Du gerne trinkst. Der Löwenzahn verleiht dem Wein zwar einen leckeren, blumig-krautigen und leicht bitteren Geschmack, aber er verwandelt keinen schlechten Wein in einen guten.

Ein solches Einmachglas bekommst Du in den meisten grösseren Supermärkten
Ein solches Einmachglas bekommst Du in den meisten grösseren Supermärkten

Rühre den Wein nochmals um und schliesse das Einmachglas. Jetzt heisst es warten: Bewahre das Glas bei Zimmertemperatur an einem dunklen Ort (am besten in einem Schrank) eine Woche lang auf. Sonnenlicht zerstört lichtempfindliche Vitamine (z. B. Vitamin A) und kann Farbe, Geruch sowie Geschmack negativ beeinflussen. Deshalb werden viele Tinkturen, Öle, Medikamente etc. in braunen Flaschen aufbewahrt.

Nach einer Woche kannst Du den Löwenzahnwein mittels Sieb und Trichter zurück in Deine Weinflasche oder eine andere Flasche filtern, diese verschliessen und im Kühlschrank aufbewahren. Geniesse den Löwenzahnwein vor dem Abendessen entweder in einem kleinen Schnapsglas oder gespritzt mit Mineralwasser.

Der Löwenzahnwein wird abgesiebt
Der Löwenzahnwein wird abgesiebt
Der Wein hat eine leuchtend gelbe Farbe angenommen

Für Experimentierfreudige: Du kannst den Löwenzahnwein je nach Saison auch mit Kirschblüten, Apfelblüten, Lorbeerblüten etc. aufpeppen. Wähle aber nur Blüten, die Du kennst und von denen Du weisst, dass sie nicht giftig sind.

Autor

  • Sascha Zäch

    In jedem steckt ein Wermutwolf. Mit ihm entdecke ich neue Geschmacks- und Geisteswelten. Ausserdem habe ich eine alchemistische Ader und stelle gerne eigene Zaubertränke her.

Suche

Wir sind auch sozial

Hesch mer en Stutz?
Werwolf, der um eine Spende bittet

Die traditionelle Medienbranche ist nicht tot, riecht aber schon komisch. Darum machen wir es ganz anders. Wenn Euch unsere Website gefällt und Ihr uns unterstützen wollt, sind wir schon um einen einzigen Franken dankbar. Wir können allerdings nicht versprechen, dass wir ihn nicht für Alkohol ausgeben werden …

Banküberweisung:

IBAN CH05 0900 0000 1611 2200 3

Via twint an:

076 412 27 84


Themen

Absinth Agaven Alkohol Bier Bourbon Buchtipp Cocktail Cognac Diät Entdeckungsreise Geschichte Gin Heul doch Humbel Kaffee Kirsch Kneipentour Likör Mein erstes Mal Mezcal News Promi Ratgeber Rezept Rezepte Rum Schlefaz Schweiz Shot Single Malt Tasting Tequila Tiere Trinkspiel Weekend-Briefing Wein Wermut Wermut des Monats Whiskey Whisky Wissen Wodka Wolfsprobe Wolfstour Zaubertrank


Neu Veröffentlicht

Das hört der Wermutwolf

Abonniere unsere Beiträge

Oder per RSS-Feed: https://wermutwolf.ch/feed/


Wahre Worte

Bernhardiner ist das letzte, was ich sein möchte. Dauernd die Flasche am Hals, und niemals trinken dürfen!

Joachim Ringelnatz