Hier beichte ich Euch regelmässig meine Verfehlungen, bis ich irgendwann – irgendwann – inshallah – zu meinem Idealgewicht zurückfinde – ohne auf meine geliebten alkoholischen Freuden zu verzichten. Ich meine, alles, was recht ist!
Ich befinde mich nun einigermassen konstant im Konsequenz-Modus. Das heisst, dass die Pfunde jetzt wieder purzeln, wenn auch nicht so schnell wie letztes Jahr. Doch in meiner Situation ist man auch mit langsamen Fortschritten zufrieden. Mit zunehmendem Alter wird man demütiger …
Kürzlich hatte ich einen Business-Lunch mit Burger und Bier. Schon im Vorfeld schwitzte ich innerlich, ob ich bereits vom Anblick des Burgers zwei bis drei Kilogramm zunehmen würde … glücklicherweise war das nicht der Fall; wohl weil ich keine Pommes, sondern Salat dazu bestellte und sonst nichts mehr an diesem Tag gegessen hatte. Und Mezcal (das gabs am Abend) kann man ja vermutlich endlos zu sich nehmen, da nimmt höchstens das Gefühl für Leben, Liebe und Glück zu!

Das Burger-Lokal hatte sich seit dem letzten Besuch stark verändert. Man wird dort nicht mehr bedient, sondern muss sich am Tresen alles selbst holen. Die Bestellung abgeben. Das Besteck holen. Die Bestellung abholen. Bezahlen. Weitere Jobs, die eingespart werden können.
So weit, so gut, Bewegung ist des Übergewichtigen Freund. Ich bestellte das Hausbier, im naiven Glauben «lokal gebraut, ist ökologisch sinnvoll gehandelt». Denkste. Auf der Etikette steht, dass das Bier in Zusammenarbeit mit einer Schweizer Firma in Deutschland gebraut worden sei …

Abgesehen von der Burger-Orgie fand ich wie erwähnt zunehmend zum Konsequenz-Modus, den ich, wie letztes Mal geschildert, von mir gefordert hatte. Wie alles Wichtige im Leben: Man muss den Schalter im Kopf umstellen. Und wenn ich «Kopf» sage, dann ist das eine simple Formulierung für einen komplexen Inhalt. Man weiss mittlerweile, dass «das Bewusstsein» nicht nur im Kopf, sondern eigentlich überall im Körper stattfindet. Reine Abstraktion ist meistens schlichtweg nicht genug …

Ja ja, ein Wermutwolf ist manchmal auch philosophisch drauf; nicht nur, wenn es um Alkohol geht … Aber ich schätze, jetzt muss ich damit beginnen, konkrete Zahlen zu nennen, sonst könnte ich den Eindruck erwecken, dass ich da nur herumschwurble.
Bis zum Zeitpunkt der Stagnation verharrte ich bei einem konservativen Minus von circa drei Kilos. Nicht gerade viel. Nicht so richtig ein Grund für ein «Jippie-Jippie». Momentan bin ich bei einem Minus von 5,7 Kilos. Was bedeutet, dass ich noch immer viel zu schwer bin, aber auf dem richtigen Weg. Und der Weg ist bekanntlich das Ziel. Und am Ziel wartet ein schlanker Regenbogen, der auf eine fette Schatulle voller körperlicher Selbstachtung zeigt.
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