Nicht nur Bären mögen Honig, auch Wermutwölfe lieben ihn – besonders, wenn er mit Hochprozentigem ein Bündnis eingeht. Eine solch himmlische Ehe ist der «Bärenfang»; ein Likör mit Honig und weiteren leckeren Zutaten, der uns in der trüben, kalten Winterzeit munter macht.
Anders als Bären können wir den Winter nicht schlafend hinter uns bringen; stattdessen hoffen wir, dass sich gelegentlich ein Sonnenstrahl durch die winterliche Nebeldecke ins Flachland verirrt oder wir flüchten in die Berge.
Wer nicht hoffen, wandern oder Ski fahren will, kann sich auch anders aus dem grauen Alltag retten; er braut sich einen Herz- und Seelenwärmer wie den «Bärenfang». Das ist ein hochprozentiger Likör, der Honig und weihnachtliche Gewürze wie Zimt, Gewürznelken und Vanille enthält. Er soll im 15. Jahrhundert in Ostpreussen entstanden sein – einem Gebiet, das heute Teile von Litauen, Polen und Russland umfasst.
Mit Honig lockt man nicht nur Bären; der «Bärenfang» soll früher rege konsumiert worden sein; unter anderem zum Aufwärmen an kalten Tagen und als präventives Grippemittel. Die Zutaten sprechen dafür: Honig, Zimt und Gewürznelken stärken bekanntlich die Abwehrkräfte. Darum stellen wir unseren Zauberkessel auf und brauen unseren eigenen «Bärenfang», was übrigens ganz einfach ist. Das folgende Rezept ergibt ca. 6 Deziliter Likör mit 40 bis 43 Volumenprozent.
Zutaten:
- 350 ml Wasser
- eine halbe Vanilleschote
- eine Zimtstange
- 3 Gewürznelken
- 250 ml Feinsprit 96 % (gibt es zum Beispiel hier)
- 180 g Blütenhonig
Zubereitung
Das Wasser zusammen mit der Vanilleschote, der Zimtstange und den Gewürznelken für eine Viertelstunde köcheln lassen. Danach ein paar Minuten abkühlen lassen, damit es nicht mehr kochend heiss, aber noch anständig warm ist. Nun das Wasser durch ein Sieb in ein Gefäss mit dem Honig abseihen und umrühren, bis er sich auflöst. Den Alkohol dazugeben und nochmals gut umrühren. Den «Bärenfang» drei bis vier Wochen an einem dunklen, zimmerwarmen Ort reifen lassen und täglich etwas schütteln. Gelegentlich darf während dieser Zeit ein Schlückchen genossen werden – natürlich nur, um den Reifegrad zu prüfen.
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