Liefervergleich – Casa del Tequila vs. Macardo

Letztes Update:

Das Wichtigste bei Alkohollieferungen ist zweifelsfrei der Inhalt. Dennoch möchte ich hier meine beiden letzten Lieferungen vergleichen, da es da doch grosse Unterschiede gibt.

Casa del Tequila vs. Macardo

Beide Anbieter gehören zu meinen absoluten Favoriten. Die Lieferungen kommen jedoch ziemlich unterschiedlich daher.

Beide liefern sehr schnell. Bei Casa del Tequila entfallen die Versandkosten ab einem Bestellwert von 200 Franken, bei Macardo nicht.

Als Füllmaterial werden bei Casa del Tequila Biochips verwendet, die man im Lavabo unter kaltes Wasser halten kann, wodurch sie sich auflösen. Sie werden mittels Erhitzung hergestellt, scheinen aber trotzdem einigermassen nachhaltig zu sein, um ein Modewort unserer Zeit zu verwenden. Die Chips bestehen aus Kohlenwasserstoff, Polymeren, Kartoffel- und Maisstärke. Man könnte sie als 100 % biologisch abbaubares Produkt auch im Kompost entsorgen.

Casa del Tequila in Embrach
Casa del Tequila in Embrach

Offenbar wären die Chips für Hamster nicht sonderlich attraktiv, wie im Datenblatt ersichtlich ist:

Ist Skropak für Nagetiere attraktiv?
Nein! Schon am Anfang des Herstellungsprozesses werden aus der zur Produktion bestimmten Stärke Zucker und andere Nährstoffe entsorgt, die für Nagetiere attraktiv sein könnten.

Bei Macardo waren bei der aktuellen Lieferung (zweimal der absolut fantastische Wermut, einmal der feine Thourbon – ein Bourbon aus dem Thurgau, den ich momentan gerade degustiere – und eine Tasse mit der Aufschrift «Nach mir die GinFlut») sage und schreibe 14 Doppelseiten Zeitungen als Stopfmaterial dabei.

Macardo-Lieferpaket
Eine Schachtel voll von flüssigen Leckereien – und reichlich Zeitungsseiten

Und diese zusammengeknüllten Zeitungsseiten musste ich allesamt entfalten und auf den Altpapierstoss legen. Dieses Mal war es primär die «Handelszeitung», die in meiner Lieferung dabei war. Beim letzten Mal war es der «Tages-Anzeiger». Ich konnte bei beiden Lieferungen leider keinen interessanten Artikel entdecken. Warum eigentlich Zürcher Depeschen im Thurgau? Na ja, ein satter Besucheranteil wird wohl aus dem Kanton stammen, in dem die grossen Schweizer Verlage ihr Domizil haben.

Ich hatte letztes Jahr das Vergnügen, bei Macardo ein Osterpackage mit Übernachtung und Destillerie-Führung zu erleben. Beeindruckt war ich da unter anderem von der Cocktail-Maschine in der Bar. Man nimmt sich ein Glas, drückt auf das gewünschte Cocktailbild – und woosh, zack-bumm, ist der Cocktail trinkbereit serviert. Das Glas sollte einfach passgenau platziert werden, sonst gibts eine ordentliche Schweinerei …

Macardo Swiss Distillery GmbH, Amlikon-Bissegg
Macardo Swiss Distillery GmbH, Amlikon-Bissegg

Jedenfalls hatte ich mit dem Entfalten ungefähr 20 Minuten Arbeit, und das nach einem schweisstreibenden Arbeitstag. Also, schweisstreibend vielleicht nicht gerade, aber nervenaufreibend.

Das nächste Ungemach folgte mit den Plastikverpackungen der Flaschen. Wie so oft verspürte ich den Wunsch, die Personen, die für die Verpackungen der Flaschenköpfe verantwortlich sind … zu köpfen! Manchmal hat man Glück, und es gibt eine klar ersichtliche Kerbe. Man zieht daran und voilà: Der Inhalt ist trinkbereit.

Allzu oft ist das leider nicht der Fall. Man steckt in einem Geschicklichkeitstest von einem Ausmass, in dem man nur mit äusserst lanzelotischen Fähigkeiten zum flüssigen Gold gelangen kann. Winzigste Plastikteilchen türmen sich auf dem Küchentisch, ein Nanoteilchen um das andere. Bin ich vielleicht einfach zu gierig, zu verhaspelt?

Logo von Casa del Tequila

Bei Casa del Tequila war das dieses Mal kein Problem, alles war sehr einfach zu öffnen, aber ich hatte früher schon Flaschen bekommen, die mit Wachs versiegelt waren, und zwar bereits einige Male, was vielleicht eindrücklich ausschaut, und wie in früheren Epochen bei versiegelten Briefen einen Hauch von Mystery mitschwingen lässt, aber letztlich einfach nur mühselig war. Auch da, mit genug Glück und Geschick erwischt man den richtigen Ort zum Ziehen, und sonst: ein winziges Wachsteilchen nach dem anderen, bis man endlich am Ziel ist.

Bezüglich Marketing haben es beide Firmen echt drauf; Macardo vermutlich ein wenig mehr, da die Website state of the art ist und jeweils eine blitzsaubere Marketingbroschüre mitgeschickt wird. Aber beide punkten mit sehr sympathischem Personal, einer authentischen Art und man hat das Gefühl, sich in guten Händen zu befinden.

Der Inhalt des Macardo-Pakets
Der Inhalt des Macardo-Pakets

Über den Inhalt lässt sich nicht streiten, das ist bei Casa del Tequila eine Sache der Fachkompetenz, angesichts ihres riesigen, exquisiten Sortiments, und bei Macardo, die primär ihre eigenen Produkte verkaufen, kann man eigentlich nichts falsch machen. Ich bin grundsätzlich der Bitter-Trinker, nicht der süsse Likör-Mensch, aber der Mandarinenlikör im Macardo-Shop ist zum Niederknien!

Ich hatte in der Vergangenheit schon hervorragenden Wermut getrunken, aber derjenige von Macardo schlägt so manchen anderen in diesem Preissegment um Längen. Er ist weniger süss als etwa derjenige vom RiffRaff (der aber auch superlecker ist!) und kann mit den besten Marken mithalten, die ich bisher verköstigt habe. Und auch der Wermutwolf trinkt ihn am liebsten.

Fazit: Casa del Tequila ist mein Lieblingshändler, aber Macardo hat für eine Schweizer Destillerie absolut hochklassige Produkte im Angebot.
Sowohl die zusammen geknüllten Zeitungsseiten von Macardo als auch die Biochips von Casa del Tequila sind wiederverwertbar. Die Zeitungen wurden im Hotel, in der Bar, bereits verwendet, die Chips hingegen wurden neu für die Lieferungen produziert. Trotzdem scheint mir ein Vergleich von Energieverbrauch und Nachhaltigkeit schwierig anzustellen. Beide Firmen scheinen sich aber diesbezüglich zu bemühen.

Autor

  • Daniel Frey

    Ich habe Freude am Schreiben. Und am Trinken. Und am Schreiben, während ich trinke. Während des Vollmondes oder während des Trinkens verwandle ich mich in meine wölfische Urnatur.

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