Der Wermutwolf geht auf die Jagd nach seltenen, wertvollen und verschollen geglaubten Spirituosen. Wusstet Ihr, dass Tesla nicht nur Elektroautos, sondern auch Tequila verkauft? Allerdings in einer streng limitierten Stückzahl und einer Flasche, die dem griechischen Göttervater Zeus die grösste Freude bereiten würde. Auch der Preis ist nichts für Normalsterbliche.
Was haben Tesla und Tequila gemeinsam? Ausser den Anfangsbuchstaben nichts. Warum verkauft der US-Autobauer Tesla dann einen mexikanischen Schnaps? Weil Firmenchef und Marketing-Genie Elon Musk es so will. Er erwähnte 2018 in einem Aprilscherz auf Twitter das erste Mal einen «Teslaquilla».

Anscheinend hatte Elon Musk eine solche Freude an seiner Wortkreation, dass er einen «Teslaquilla» auf den Markt bringen wollte. Allerdings hat er nicht die Rechnung mit der mexikanischen Aufsichtsbehörde für Tequila «Consejo Regulador del Tequila» (kurz CRT) gemacht. Die versteht keinen Spass mit ihrer Nationalspirituose und schon gar nicht mit einer Verballhornung von deren Namen. So musste Elon erfahren, dass auch einer der reichsten und einflussreichsten Menschen nicht alles haben kann.
Einen «Teslaquilla» bekam Elon also nicht, aber immerhin einen Tesla Tequila. 2020 erschien die erste Charge von 20’000 Flaschen zum Preis von 250 US-Dollar … und war in einigen Stunden ausverkauft. Zwei Jahre später brachte Tesla nochmals eine Fuhre heraus; dieses Mal jedoch nur noch 450 Flaschen zum Preis von 450 US-Dollar. Auch die sind im Tesla-Shop ausverkauft, aber in Onlineauktionshäusern und bei einigen Spirituosenhändlern erhältlich – sogar in der Schweiz, zum Beispiel bei casadeltequila.ch. Der Preis hat sich allerdings vervielfacht: auf stolze 2400 Franken.

Nicht nur der Preis, sondern auch das Bild zeigt es: Der Tesla Tequila ist so exzentrisch wie sein Firmenchef. Die blitzförmige Flasche würde dem griechischen Göttervater Zeus oder seinem römischen Pendant Jupiter gut stehen, symbolisiert aber wohl die Elektrizität – die Antriebsenergie der Tesla-Autos. Die Flaschen sind mundgeblasen und stehen auf einem Metallfuss mit eingraviertem Tesla-Logo. Je nach Edition gibts noch zwei passende Gläser dazu.

Beim Flaschendesign hat sich Tesla also nicht lumpen lassen, wie steht es mit dem Inhalt? Es soll sich laut Tesla um einen «Premium-Añejo-Tequilla» handeln: 100 Prozent nachhaltig angebaute Agaven aus dem Hochland und dem Tiefland, für 15 Monate in französischen Eichenfässern gereift. Tesla verspricht Aromen von trockenen Früchten, Vanille und ein ausgewogenes Zimt-Pfeffer-Finish.
Hergestellt wurde er von «Nosotros Tequila & Mezcal», einem Unternehmen in Kalifornien, mit einem Firmenchef aus Costa Rica, das in Mexiko Tequila und Mezcal herstellen lässt. Das klingt ganz und gar nicht wie das romantische Klischee des mexikanischen Bauern, der seinen Agavenbrand in mühsamer Handarbeit herstellt. Doch ein Blick auf die Website von Nosotros zeigt zumindest ein Unternehmen, das Wert auf sorgsamen Umgang mit der Umwelt, gute Arbeitsbedingungen und traditionelle Herstellungsmethoden legt.

Wie gut der Tesla Tequila ist, kann ich leider nicht beantworten, da mir weder ein Tequila noch die spezielle Flasche 2400 Franken wert sind. Doch Reviews auf YouTube und im Web meinen, der Tesla Tequila ist gut, wenn auch keine Offenbarung. Doch er ist wohl auch nicht für Tequila-Connaisseurs gedacht, sondern für Tesla-Groupies oder Personen, die Alkohol wie eine Aktie behandeln und nicht trinken (das soll es tatsächlich geben).
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